Carsten Schneehage vom Bad Dürkheimer Laufclub startete am Samstag zum dritten Mal im Bayerischen Wald beim Ultratrail Lamer Winkel. Die Veranstaltung, die nach 2015 und 2016 nurmehr im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindet, zählt zum Spektakulärsten in der deutschen Trail-Szene.
Zur Auswahl standen zwei Strecken. Schneehage wählte – wie stets – die längere: Der Ultratrail „König vom Bayerwald“ führte äußerst anspruchsvoll auf etwa 55 Kilometer Länge durch das Naturschutzgebiet Bayerischer Wald von Arrach nach Lam – oft auf spektakulären und steinigen Gebirgspfaden, teils mit seilgesicherten Kletterpassagen, über Höhenzüge und elf mehr als tausend Meter hohe Gipfel hinweg, unter anderem über den 1456 m hohen Großen Arber und zum Schluss auf den Großen Osser (1266 m). Insgesamt waren rund 2600 Höhenmeter zu überwinden. Gegenüber 2016 wurde die Strecke etwas verändert und dabei um etwa zweieinhalb Kilometer verlängert.
„Es ist echt super gelaufen und hat richtig Spaß gemacht“, berichtete Schneehage. „Ich bin mein eigenes Rennen gelaufen, so, dass ich mich nicht kaputt gemacht habe. Irgendwie fehlt mir dieses Gen, mich völlig zu verausgaben.“ Überragend sei die Stimmung an der Strecke und die Anfeuerung durch die Zuschauer gewesen. „Es gibt nichts Vergleichbares“, schwärmte Schneehage, „dieser Lauf ist etwas Besonderes. Da sind Blaskapellen, auf den Gipfeln machen Bergwachtleute Akkordeon-Musik, unterwegs bilden Zuschauer Spaliere und feuern an wie bei der Tour de France, überall herrscht eine unglaubliche Stimmung, von der die Läufer getragen werden.“
Ins Ziel lief der 43-Jährige bei warmem, aber nicht zu heißem Wetter nach 5:59:25 Stunden. Wie seine High-Tech-Läuferuhr zeigte, war er diesmal etwas schneller unterwegs als vor zwei Jahren. Die Ergebnisliste führt ihn auf Rang 18 unter 397 Finishern, in seiner Altersklasse M40 wurde er Fünfter von 101. Der Sieger schaffte die Distanz in 5:01 Stunden, die Letzten benötigten knapp 11 Stunden. Das Rennen steht in dem Ruf, das bestbesetzte und auch das bestorganisierte seiner Art in Deutschland zu sein.
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