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Nachruf: Bernhard Robel (1944 – 2023)

Bernhard Robel ist tot. Das langjährige LC-Vereinsmitglied starb am 21. September im Alter von 79 Jahren nach längerer schwerer Krankheit. Der Laufclub trauert um seinen einstigen Langstreckenläufer, der insbesondere in den 1980er- und 1990er-Jahren zahlreiche Erfolge feierte.

Der gebürtige Freiburger, der in Düren aufwuchs, schloss sich im Jahr 1987 dem Laufclub an, nachdem er von beruflicher Tätigkeit in Griechenland zurückgekehrt war und sich für die Pfalz und Bad Dürkheim als Wohnort entschieden hatte.

Sein Lauftalent bewies Bernhard schon als Jugendlicher und Student, als er für den USC Mainz startete. Über 3000 m Hindernis erzielte er in den 1960er-Jahren hervorragende Leistungen, die im Bereich der Olympianorm lagen. Aus dieser Zeit stammt auch seine Bekanntschaft mit Willi Wagner, Olympiateilnehmer 1968 und 1972 über die Hindernisdistanz, der ihn dann später als damaliger LC-Sportwart zum Laufclub lockte.

Als Seniorenläufer bevorzugte er mehr die langen Strecken, bis hin zum Marathon, den er in den Jahren 1987 und 1988 durchweg in Zeiten unter 2:40 lief. Seine Bestzeit auf der 42,2-km-Distanz erzielte Bernhard im Jahr 1988 als 44-Jähriger mit 2:38:51 Stunden in Karlsruhe. Bei den Deutschen Marathon-Meisterschaften 1988 in Hamburg trug er zum Sieg und Titelgewinn der LC-Mannschaft in der Masterklasse (ab 40) bei, gemeinsam mit Willi Wagner und Dietrich Haakh in der herausragenden Gesamtzeit von 7:37 Stunden.

Zahlreiche Starts auf allen Distanzen folgten bis in die späten 1990er-Jahre. Dann wurde es ruhiger um ihn, was den Laufsport betrifft. Denn Laufen war für ihn stets reiner Freizeitsport, eine schöne und wichtige Nebensache. Für das für Wettkämpfe nötige Training fand er meist nicht ausreichend Zeit. Denn die Leidenschaft des promovierten Biologen und Gymnasiallehrers für Biologie und Geografie war das Reisen. In seinen Ferien betätigte er sich über Jahrzehnte hinweg als Reiseleiter für Studienreisen insbesondere nach Afrika, Südamerika und Asien. Sein profundes Wissen kam dabei nicht nur seinen Mitreisenden zugute. Er gab es auch gerne und engagiert im Rahmen seiner zahlreichen Vorträge weiter, die er über ferne Länder und ihre Kulturen, ihre Landschaften und Flora und Fauna hielt. Die lange Liste seiner Vorträge zu Themen mit landeskundlicher und kulturgeografischer Ausrichtung umfasst 31 Titel (siehe www.srs-studienreisen.de).

Einige seiner brillanten Dia-Vorträge hielt er auch beim Laufclub im Rahmen der damaligen Monatstreffen, sonst meist bei der Volkshochschule in Bad Dürkheim. Im Gedächtnis bleibt insbesondere sein Vortrag über Papua-Neuguinea, wo er im Rahmen einer Dreimann-Expedition im Jahr 1985 ein von der Zivilisation völlig unbeeinflusstes kleines Naturvolk aufspürte, das autark im Urwald unter Steinzeit-Bedingungen lebte und wo er sich eine Zeitlang aufhielt. Darüber hat er auch ein Buch geschrieben: „Steinzeit heute – die Bergpapua in West-Neuguinea zwischen Tradition und Moderne“.

Bernhard hinterlässt seine Ehefrau und zwei erwachsene Kinder mit einem Enkel. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.