Ein stattliches Grüppchen von immerhin 16 Radbegeisterten vom Laufclub hatte sich am Fronleichnamsvormittag bei bestem Radfahrwetter an der Gondelbahnruine in Bad Dürkheim eingefunden, um unter Führung von Gerhard Dembek nach Kirrweiler in die Südpfalz zu radeln. Das chromblitzende Material war beeindruckend: Neben einigen mehr oder weniger neuen Trekking-Fahrrädern war vom betagten Erbstück aus der hinteren Garagenecke bis hin zu zwei hochmodernen E-Bikes alles im Einsatz, was zwei Räder und einen Sattel hat. Und in Erwartung einer langen Tour waren alle Reifen (noch) prall mit Luft gefüllt.
„Als eine so große Gruppe gelten wir laut Straßenverkehrsordnung als Bus“, klärte „Tour Guide“ Gerd Dembek die Radler auf, nachdem der radelnde Prozessionszug bereits an der ersten Ampel-Kreuzung am Kurpark auseinandergerissen worden war, obwohl der hintere Teil die rote Ampel unter diesen Umständen eigentlich noch hätte überqueren dürfen. Ob die Autofahrer das auch wussten?
In dem beruhigenden Bewusstsein, als Bus unterwegs zu sein, ging es entlang des Kaiser Konrad-Radwegs über Niederkirchen und Meckenheim durch blühende Wiesenlandschaften bis nach Böhl-Iggelheim. Entlang der Route gab es einige Storchennester mit jungen Störchen zu bewundern, bevor im Naturfreundehaus im angenehm schattigen Wäldchen erstmals eine Rast eingelegt wurde. Frisch gestärkt ging es über schmalere und breitere Waldwege und durch Wiesen und Felder weiter Richtung Duttweiler, wo der imposante Wasserturm passiert wurde. Durch leicht hügelige Weinberge führte der Weg schließlich nach Kirrweiler, wo nach ca. 40 Kilometern das Tagesziel erreicht war und „beim Erwin“ eingekehrt wurde.
In der Zwischenzeit war es mächtig warm geworden, doch die vom Wetterdienst angekündigten Gewitter blieben aus, sodass sich die Gruppe am frühen Nachmittag unbesorgt auf den Rückweg machen konnte. Ein kleiner Schlenker führte die tapferen Radler in die Fußgängerzone von Neustadt, wo die Eisdiele an diesem Donnerstagnachmittag einen neuen Rekordumsatz verzeichnen sollte…
Erfrischt und voller Elan wurden die letzten 15 Kilometer in Angriff genommen, doch der weitere Rückweg gestaltete sich schwierig, da das Material schwächelte: In Mußbach erwischte es Michael Röper mit einem Platten, doch als weiser Tour Guide hatte Gerd Dembek vorsorglich Reserveschläuche im Gepäck, sodass der Schaden durch vier tatkräftige Männer schnell behoben war. „Nur bei der Formel eins geht der Radwechsel schneller“, stellte das staunende „Publikum“ voller Bewunderung ob des geballten Technik-Know-hows fest. Jutta Herold „erwischte“ es kurz vor Bad Dürkheim, und nach mehrmaligem Wiederaufpumpen des Reifens musste sie ihr Fahrrad letztlich nach Hause schieben.
Die kleinen Ausfälle taten der guten Laune jedoch keinen Abbruch, und nicht ohne Stolz auf die zurückgelegten 70 Kilometer blicken alle Teilnehmer auf eine ausgesprochen schöne Radtour zurück. Ein ganz großes Dankeschön geht an Gerhard Dembek für die Ausarbeitung und Leitung dieser tollen Tour.