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21. Bad Dürkheimer Berglauf über 8,7 km / 510 Hm (14.10.2017)

Jonas Lehmann, der den Pfälzer Berglaufpokal 2017 bereits vorzeitig gewonnen hat, wurde seiner Favoritenrolle gerecht und siegte in Bad Dürkheim zum sechsten Mal in Folge. In großem Abstand folgten Daniel Debertin und Marcel Job. Bei den Frauen gab es in Abwesenheit der fünfmaligen Gewinnerin Melanie Noll und der diesjährigen Pokalfavoritin Simone Raatz mit Anja Schröder eine Überraschungssiegerin. Nicht weit dahinter: Anna Clipet, gefolgt von Sabine Roschy.

Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen stellten sich 306 Läuferinnen und Läufer dem Starter. Und alle kamen oben am Bismarckturm an. Ein paar von ihnen allerdings leicht lädiert mit blutigem Knie oder beim Sturz geprellter Hand – aber dennoch gut gelaunt.

Mit seinem erneuten Sieg, dem sechsten in Folge, hat Jonas Lehmann vom TuS Heltersberg nun seinen älteren Vereinskollegen Matthias Hecktor überholt, der fünf Mal als Sieger am Bismarckturm einlief – und in der Statistik gleichgezogen mit Sabine Rankel, die die Frauenkonkurrenz sechs Mal dominierte. Nur eins hat Hecktor dem 28-jährigen Lehmann noch voraus: Die Zeit! Denn Matthias Hecktor lief im Jahr 2007 mit 33:05 Minuten die beste Zeit nach Thomas Greger, der im Jahr 1999 in Weltklasseform den Streckenrekord von 32:02 aufstellte – unerreichbar selbst für Spitzenläufer der heutigen Generation und auch für Lehmann kein realistisches Ziel.

So hatte sich der Heltersberger vorgenommen, eine gute 33er Zeit zu laufen und dabei seine persönliche Bestzeit vom Vorjahr vielleicht wiederum um ein paar Sekunden zu verbessern. Allein gegen die Uhr. Denn die Zweit- und Drittplatzierten Daniel Debertin (LG Region Karlsruhe; 2. M20 in 36:25) und Marcel Job (TV Maikammer; 1. M35 in 37:37) mussten bald abreißen lassen und liefen, jeder für sich, ebenfalls einsame Rennen. Im Ziel zeigte die Uhr 33:41 für den Sieger, gerade mal zwei Sekunden langsamer als im Vorjahr.

Beobachter des Rennens wissen allerdings auch, wo die fehlenden Sekunden geblieben sind. Hundert Meter nach dem Start ignorierte ein offenbar geistesabwesender Autofahrer die Sperrung, wollte in die Straße mit dem gerade gestarteten Läuferfeld einbiegen und blieb erschreckt quer vor den Läufern stehen. Lehmann, wie auch die ihm Folgenden, mussten abrupt abbremsen, um das Hindernis herumlaufen und neu beschleunigen. Zum Glück ist nichts weiter passiert. Aber es kostete Zeit.

Bei den Frauen nutzte Anja Schröder aus Wachenheim die Gunst der Stunde und siegte in 46:12 Minuten. Dass sie zwei Jahre nach ihrem letzten Start in Bad Dürkheim – im Jahr 2015 wurde sie Neunte in 46:56 – gewinnen würde, überraschte sie aber doch. Mit Anna Clipet (Landau Running Company; 1. W30 in 46:34), frisch vermählt und bis September noch unter Anna Janßen in den Ergebnislisten, und Sabine Roschy (RC Vorwärts Speyer; 1. W45 in 48:26) folgten Läuferinnen, die auch in der Pokalwertung ihre jeweilige Altersklasse gewinnen werden.

Mannschaftssiege für TuS Heltersberg und LC Bad Dürkheim
Bei den Mannschaften waren die Läufer des TuS Heltersberg in der Besetzung Jonas Lehmann, Jürgen Binder und Martin Bracke nicht zu schlagen. Der Preis für die zweitbeste Mannschaft ging an das Team der Landau Running Company (Christian Dörr, Thibaud Clipet und Christophe Delaunay). Der LC Bad Dürkheim wurde Dritter (Thomas Weishaar, Carsten Schneehage und Ali Nazari).

Bei den Frauen siegte das Team des LC Bad Dürkheim mit Karin Eymael, Gisela Weishaar und Sandra Weis vor dem Team des 1. FC Kaiserslautern (Martina Metzger, Monika Guy und Annette Bessling) und der 2. Mannschaft des LC Bad Dürkheim (Jennyfer Wiegand, Sarah Schindler und Marion Schwarz).

18 LC-Läufer holen sieben Podiumsplätze
Vom veranstaltenden Laufclub waren in diesem Jahr 18 Läufer am Start, darunter zwei Damenmannschaften. Als schnellster LC-Läufer erzielte Thomas Weishaar mit 41:12 Minuten eine neue persönliche Bestzeit. Der 52-Jährige platzierte sich auf Rang 10 im Gesamteinlauf und siegte in der stark besetzten Altersklassen M50 (von 43). „Ich bin die ersten vier Kilometer moderat angelaufen, immer in dem Bewusstsein, die letzten 1,5 Kilometer weisen 180 Höhenmeter auf“, sagte er über seine Renntaktik. Carsten Schneehage (42) lief in 42:41 Minuten auf Rang 19 ins Ziel am Bismarckturm und platzierten sich als Fünfter in M40 (von 27). Als 44. im Gesamteinlauf passierte der 26-jährige Ali Nazari in 46:32 Minuten die Ziellinie, dies reichte allerdings nur für Rang 7 in der mit 14 Läufern besetzten Klasse M20. Als Mannschaft erzielten die drei den dritten Platz bei den Männern.

Bei den Frauen lief die 42-jährige Karin Eymael nach 48:39 Minuten als Vierte unter insgesamt 74 Frauen ins Ziel und siegte in ihrer Altersklasse W40 (von 10), gefolgt von Gisela Weishaar (38), die mit 51:30 Minuten im Ziel registriert wurde und Zweite in der mit sieben Läuferinnen besetzten W35 wurde. Auch Sandra Weis (35) durfte sich über einen Podestplatz freuen: In 55:08 Minuten wurde sie Dritte in der W35 (von 7) und sicherte sich gemeinsam mit ihren Laufkolleginnen den ersten Platz bei den Damen-Mannschaften.

Weitere Podestplätze erzielten Jennyfer Wiegand (40) und Sarah Schindler (31), die nach 57:59 Minuten bzw. 58:25 Minuten am Bismarckturm eintrafen und Zweite in der W40 bzw. Dritte in der W30 wurden. Marion Schwarz (59) benötigte 1:05:20 Stunden und komplettierte die zweite Damen-Mannschaft des LC, die als drittbeste Mannschaft ebenfalls aufs Treppchen durfte.

Der 82-jährige Ludwig Mesel hatte es mit nur einem Altersklassen-Konkurrenten zu tun, der zwei Jahre jünger und normalerweise schneller ist, dem er aber diesmal drei Minuten abnahm. In 1:06:04 Stunden wurde Mesel Erster in der M80. Am Morgen hatte er auf seinem LKW erst kistenweise die Preise für die Siegerehrung in die Halle, dann das Zielmaterial und Sitzgarnituren auf den Peterskopf gekarrt, war mit dem Fahrrad nach Hause gefahren, um nach dem Zieleinlauf seinen LKW wieder erneut zu beladen...

Die übrigen Teilnehmer vom LC platzierten sich wie folgt:
Stefan Jamin, 37 Jahre, 50:38 Minuten, Rang 10 (von 18) M35; Dennis Schantz, 27, 51:41 Minuten, Rang 11 (von 14) M20, Habib Bayat, 31, 54:10 Minuten, Rang 6 (von 13) M30; Steffen Allbach, 54, 55:29 Minuten, Rang 25 (von 43) M50, Michael Wolf, 44, 55:33 Minuten, Rang 22 (von 27) M40; Gholam Allboje, 60, 59:38 Minuten Rang 14 (von 21) M60; Wolfgang Stahl begleitete den Letzten und wurde als „Besenläufer“ in 1:19:25 Stunden auf Rang 43 in M50 erfasst.

Alle Infos zum Lauf sowie Fotos auf dieser Website unter www.laufclub.de/bad-duerkheimer-berglauf/ergebnisse-berichte-fotos/2017/