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Sprint-Triathlon in Wörrstadt (17.08.2014)

Zu ihrem ersten Triathlon startete Sabine Rankel vom Bad Dürkheimer Laufclub am Sonntag in Wörrstadt. Auf der Sprint-Distanz ging es über 500 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen. Auf Anhieb wurde die 46-Jährige Dritte der Frauenwertung und Erste in ihrer Altersklasse W45.

Sabine Rankel war jahrelang als Marathon- und Bergläuferin erfolgreich. Sie gewann zwischen 1998 und 2010 zehnmal den Pfälzer Berglauf-Pokal und holte zwei Titel bei Deutschen Seniorenmeisterschaften. Aber sie ist auch eine gute Schwimmerin. Insofern war ein Start bei einem Triathlon schon längst fällig. Dass der nun zustande kam, lag an einem Sportkollegen, der sie überredete – und an der Kulanz des Veranstalters vom 25. Triathlon-Festival Rheinhessen in Wörrstadt. Denn sie hatte nicht rechtzeitig gemeldet und war auf das Freiwerden eines Startplatzes angewiesen.

Erst am Montag bekam sie überraschend die Zusage – und hatte nun ein Problem. „Ich bin noch nie 20 Kilometer Rad gefahren und besitze gar kein Rennrad“, erzählte sie. Doch der Sportkollege und Triathlet half, holte seine fast 20 Jahre alte Rennmaschine aus dem Keller und baute sie auf die Dimensionen der zierlichen Läuferin um. Am Dienstag und Mittwoch saß Rankel erstmals auf einem Rennrad, machte sich mit der Technik vertraut und sei überhaupt nicht zurecht gekommen, wie sie erzählte.

Entsprechend sah sie dem Start am Sonntag mit gemischten Gefühlen entgegen. Das Schwimmen über 500 Meter im 25-m-Becken des Freibades war auch nicht nach ihrem Geschmack. Wofür sie normalerweise nur neun Minuten braucht, dauerte diesmal 9:32 Minuten. Weil das Becken nicht gefliest sondern aus Metall war, konnte sie wegen der Reflexe die Entfernung zum Beckenrand nicht richtig einschätzen und stand bei fast allen der 19 Wenden vor der Frage „langt ein Armschlag oder muss ich zwei machen“. Immerhin stieg sie als Drittschnellste aller 32 Frauen aus dem Wasser.

Zwischen Schwimmen und Radfahren kam nun die vierte Disziplin des Triathlons auf sie zu: das Umziehen. Während andere in Windeseile allenfalls ein Trikot überstreiften, den Helm aufsetzten und in die Radschuhe schlüpften, trocknete sich Rankel erst einmal ab und wechselte „in aller Seelenruhe“ die Kleidung. Das dauerte schon mal 2:23 Minuten, wie sie später überrascht in der Ergebnisliste las, während ihre Konkurrentinnen nur 41 bis 47 Sekunden benötigten. Kaum war sie auf das Rad gestiegen, da sprang beim ersten Schalten die Kette ab. Als die endlich wieder dort saß, wo sie hingehört, waren bereits vier Frauen, die deutlich langsamer geschwommen waren, an ihr vorbei. Aber Rankel holte auf. Am Berg zeigte dann die Bergspezialistin ihre Fähigkeiten und fuhr davon. „Von da an habe ich nur noch überholt“, freute sie sich, dass sie ihre Wackeldisziplin am Ende mit der drittbesten Zeit (40:41 Minuten) und einem Schnitt von fast 30 km/h überstanden hatte.

Der Wechsel auf die fünf Kilometer lange Laufstrecke klappte dann einigermaßen zügig, denn die Laufschuhe hatte sie bereits beim Radfahren an. Unterwegs plagte sie nur die bange Frage: „hoffentlich machen die Oberschenkel mit“. Aber alles ging gut, und mit der besten Laufzeit aller Sprint-Teilnehmerinnen (20:59 Minuten) beendete sie ihr Triathlon-Abenteuer in der Gesamtzeit von 1:14:32 Stunden – eine Minute hinter der Zweitplatzierten. Den zweiten Platz versäumte sie also in der Wechselzone und mit technischen Problemen beim Radfahren. Und ein rund vier Kilo leichteres modernes Carbonrad wäre auch nicht von Nachteil gewesen.

Infos und Ergebnisse auf der Homepage des Veranstalters: <link http: www.triathlon-festival-rheinhessen.de _blank external-link-new-window externen link in neuem>www.triathlon-festival-rheinhessen.de