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6. Lavaredo Ultra Trail über 120 km und 6.000 Hm (29./30.06.2012)

Am Freitagabend um 22 Uhr startete Carsten Schneehage (37) in Cortina d’ Ampezzo beim Lavaredo Ultra Trail. Der 37-jährige Ultraläufer des Bad Dürkheimer Laufclubs nahm damit bereits zum dritten Mal an diesem Lauf durch die südlichen Sextener Dolomiten teil. Doch diesmal war alles ganz anders. Der Startort war von Auronzo di Cadore nach Cortina verlegt worden, und die Strecke wurde von 90 auf rund 120 Kilometer mit 6.000 Höhenmetern – rauf und runter – verlängert. Und diesmal hatte Schneehage viel weniger Trainingskilometer in den Beinen als üblich. Seine Ausflüge in den Radsport mit drei Radrennen innerhalb von drei Wochen seit Anfang Juni – der Tegernseer Mountainbike-Marathon über 86 km mit 3.600 Höhenmetern, das 24-Stunden-Mountainbike-Rennen im Olympiapark von München, bei dem er Sechster wurde mit rund 400 Kilometern bei Abbruch des Rennens nach 20 Stunden, und der Dreiländergiro in Nauders am Sonntag zuvor mit 165 km und 3.500 Höhenmetern auf dem Rennrad, unter anderem über das 2750 m hohe Stilfser Joch – verhinderten ein gezieltes Lauftraining.

So wusste er schon vor dem Start: „Tempolaufen geht gar nicht. Ich werde versuchen, schnell zu wandern und das Wetter und die Landschaft zu genießen.“ Für die Rundstrecke auf Wanderwegen und Pfaden durch teils hochalpines Gelände, mit der normale Rucksackwanderer fünf bis sechs Tage zu tun haben, hatten die Läufer maximal 32 Stunden Zeit, um in die Wertung zu kommen. Schneehage hatte sich vorgenommen, die Strecke in etwa 20 Stunden zu schaffen. Und wegen seiner nicht so guten Laufform entschloss er sich, seine Freundin zu begleiten, konnte ihr aber zunächst kaum folgen.

Nach moderatem Beginn während der Nacht wurden die Platzierungen an den Kontrollstellen mit Zwischenzeitnahmen immer besser: Bei 33 km 121. Platz von 512 Startern, bei 49 km 88., bei 66 km 75. und bei 94 km 70. Platz. Dann aber forderten die pralle Sonne und die brütende Mittagshitze Tribut: Seine Freundin musste das Rennen am Passo Giau (nach 101 km) beenden, nachdem fast alle Anstiege bezwungen waren und es im Wesentlichen nur noch bergab ging. „Dann gab’s einen Downhill, ich bin 18 Kilometer voll am Limit gelaufen, das hat mir einen Riesenspaß gemacht“, so Schneehage, der dann noch vom zwischenzeitlichen Rang 88 bei km 101 auf den endgültigen 73. Platz von 367 Finishern (Ausfallquote: 28 Prozent!) in der Zeit von 20:16:25 Stunden vorlief.

Infos und Ergebnisse unter <link http: www.ultratrail.it _blank external-link-new-window externen link in neuem>www.ultratrail.it