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Transalpine-Run mit drei LC-Läufern (04.-10.09.2005)

Am Sonntagmittag fiel in Oberstdorf der Startschuss zum ersten Etappen-Wettkampf zu Fuß über die Alpen, den Transalpine-Run. 97 Zweier-Teams aus zwölf Nationen begaben sich auf die über 200 Kilometer lange Strecke mit knapp 10.000 Höhenmetern nach Latsch in Südtirol, das sieben Tage später erreicht werden sollte. Unter ihnen drei Läufer vom Bad Dürkheimer Laufclub: Jörn Steffen (32) und Harald Tuckermann (32) bildeten ein Männer-Team („Sausefuß 2“), Carsten Schneehage (30) lief zusammen mit Steffani Janko aus Bad Soden in einem Mixed-Team („Sausefuß 1“).

Prolog über den Allgäuer Höhenweg
Das erste Rennen führte als Prolog mit 18,5 Kilometern und 665 Höhenmetern über den Allgäuer Höhenweg wieder nach Oberstdorf zurück. Schneehage/Janko liefen gemeinsam, wie es das Reglement vorschreibt, nach 1:46:50 Stunden ins Ziel und belegten den siebten Platz unter 32 Mixed-Teams. Steffen/Tuckermann folgten in 1:49:33 Stunden auf Rang 15 von 22 Männer-Teams.

Erste Etappe ins Lechtal
Am Montag führte die erste Etappe von Oberstdorf – an der Kemptener Hütte vorbei – über das Mädelejoch nach Steeg im Lechtal. Nach rund 29 Kilometern mit 1.500 Höhenmetern hinauf und 1.200 hinunter erreichten Schneehage/Janko das Ziel in 3:54:57 Stunden als Tages-Sechste im Mixed, wodurch sie sich in der Gesamtwertung auf Rang sechs verbesserten. Steffen/Tuckermann verloren etwa zehn Minuten, weil Harald Tuckermann mit dem Fuß umknickte und sich mit einem Tapeverband versorgen lassen musste. Sie benötigten 4:09:37 Stunden, wurden 16. von nunmehr 21 Männer-Teams und platzierten sich in der Männer-Gesamtwertung auf Rang 15.

Königsetappe bei Kaiserwetter nach St. Anton: Schneehage/Janko verbessern sich
Mit einer starken Leistung trumpften Schneehage und Janko bei strahlendem Sonnenschein am Dienstag bei der zweiten Etappe auf, der „Königsetappe“ durch hochalpines Gelände mit 2.400 Höhenmetern von Steeg nach St. Anton am Arlberg. In 5:59:18 Stunden für die rund 37 Kilometer lange schwere Strecke, auf der neben Ausdauer auch Geländegängigkeit und Trittsicherheit gefragt war, wurden sie Dritte der Tageswertung bei den Mixed-Teams (von 29) und schoben sich in der Gesamtwertung auf Rang fünf (von 29) vor. Steffen und Tuckermann kamen in dem schweren Gelände nicht so gut zurecht, benötigten 6:38:36 Stunden, belegten aber immer noch den 13. Platz (von 20) sowohl in der Tageswertung der Männer-Teams als auch in der Gesamtwertung nach drei Tagen.

Rundkurs in St. Anton
Wegen der Flutkatastrophe im Paznauntal musste die Strecke kurzfristig geändert werden. Weil die Organisatoren Ischgl mit dem Auto nicht erreichen können, wurde auf der dritten Etappe am Mittwoch nicht wie geplant von St. Anton nach Ischgl gelaufen, sondern ein Rundkurs nach St. Anton zurück absolviert. Diese zweitschwerste Etappe über 36,2 Kilometer führte durch das Moos- und Verwalltal und über das Kuchenjoch und den Sattelkopf hinweg, wobei sich die Höhenmeter auf 2.143 – hinauf und hinunter – summierten. Schneehage und Janko liefen wieder ein gutes Rennen und kamen in 5:40:11 Stunden als Vierte bei den Mixed-Teams ins Ziel. Damit verbesserten sie sich wiederum – wie jeden Tag – um einen Platz in der Gesamtwertung und liegen nun als Vierte (von 29) gerade mal 44 Sekunden vor den Fünften. Diesen Platz zu halten, ist nun ihr Ziel, denn Rang drei ist mit über 37 Minuten Vorsprung unter normalen Bedingungen unerreichbar. Bei den LC-Männern lief es nicht so gut – Tuckermann hatte Probleme und Steffen war unterfordert –, und sie kamen als 15. in 6:22:11 Stunden ins Ziel. Im Gesamtklassement der 20 verbliebenen Männer-Teams rutschten sie auf Rang 14 ab.

Bergsprint am „Ruhetag“
Am Donnerstagmorgen wurden die Teilnehmer mit Bussen nach Scuol im Unterengadin/Schweiz transportiert, wo dann am Nachmittag ein Bergsprint auf sie wartete. Die nur 5,6 km lange Strecke mit 935 Höhenmetern führte aus dem Ortszentrum von Scuol in etwa 1200 Meter Höhe ins Skigebiet Motta Naluns (2146 m), erst über Asphalt, Treppen und einen schmalen Forstweg, ging dann extrem steil direkt die Skipiste hinauf und bald in den steilen Wiesen-Trail der Mountainbike-Downhill-Route über. Gemessen an den vergangenen Tagesetappen mit über 2.100 Höhenmetern und mehr als 36 Kilometern zählte diese Route natürlich zu den leichteren Etappen des Transalpine-Run 2005, verlangte aber wegen der Steilheit den Läufern dennoch alles ab. Schneehage/Janko erreichten das Ziel an der Bergbahnstation in 56:51 Minuten als Fünfte der Mixed-Wertung und fielen damit in der Gesamtwertung wieder auf den fünften Platz (von 27) zurück, denn die Konkurrenten um den vierten Platz zeigten eine Glanzleistung und kamen bereits als Zweite oben an. In 59:03 Minuten folgten Steffen/Tuckermann als 14. von 19 Männer-Teams, sowohl in der Tageswertung als auch im Gesamtklassement.

Längste Etappe am 6. Tag von Scuol nach Mals
Am Freitag ging es auf der zweitletzten fünften und längsten Etappe von Scuol nach Mals in Südtirol über 38,5 Kilometer 1.357 Höhenmeter hinauf und 1.489 Höhenmeter hinunter. Beim Start schien noch die Sonne, doch auf dem aus dem Fels gesprengten Weg durch die tiefe Uina-Schlucht wurden die Wolken dichter, und beim Überlaufen der schweizerisch-italienischen Grenze auf dem Schlinig-Pass im Sesvenna-Gebiet erschwerten schlechte Sicht und Nieselregen die Orientierung. Das Ziel in Mals erreichten Schneehage/Janko in 4:35:50 Stunden als Fünfte der Mixed-Wertung. Diesen Platz werden sie nun auch in der Gesamtwertung kaum mehr verbessern können. Steffen/Tuckermann wurden in 4:47:16 wiederum 14. und stabilisierten diesen Platz auch in der Gesamtwertung.

Zweitlängste Etappe zum Schluss
Auf der letzten und mit 38,2 Kilometern zweitlängsten Etappe standen den Läufern am Samstagmorgen (10.09.2005) noch mal 833 Höhenmeter im Aufstieg, bestehend aus zehn kleineren Gegenanstiegen, und 1.141 Höhenmeter im Abstieg bevor. Beim Start hatte es noch geregnet, der ließ aber bald nach, und im Ziel schien die Sonne. Beide Teams mit den LC-Läufern liefen zum Abschluss Hand in Hand zeitgleich in 4:02:20 Stunden über die Ziellinie. Dazu hatten diesmal sogar Steffen und Tuckermann (Team Sausefuß 2) eine Minute auf das Mixed-Team Schneehage/Janko warten müssen, weil sich Harald Tuckermann am letzten Tag trotz seines dicken Fußes – er war im Laufe der Woche mehrfach umgeknickt – stark präsentierte. Am 14. Platz unter zuletzt noch 19 Männer-Teams änderte sich für Jörn Steffen und Harald Tuckermann allerdings nichts mehr. Nach sieben Tagen mit insgesamt 203 Kilometern und 9.816 Höhenmetern (im Anstieg) betrug ihre Gesamtzeit 28:46:38 Stunden. Carsten Schneehage und Steffani Janko platzierten sich in der Tageswertung auf Rang acht bei den Mixed-Teams, der fünfte Platz (von 27) in der Gesamtwertung aller sieben Tage in 26:56:19 Stunden war ihnen sicher.

Fazit: Auf den Partner kommt es an!
Besondere Qualen durchlitt Harald Tuckermann, der wegen Erkrankung und vieler Arbeit vorher nicht optimal trainieren konnte. Er lief ständig am Limit und vergoss bei dem schönen Wetter derartig viel Schweiß, dass er durch den Salzverlust mehrfach Einbrüche erlitt. Außerdem verletzte er sich am Fuß, lief aber mit Tape-Verband trotz Schmerzen zu Ende. Sein Partner Jörn Steffen wurde dagegen kaum gefordert. „Der ist dermaßen fit dieses Jahr, dass es kaum zu fassen ist“, war Tuckermann voller Achtung vor seinem Teamkameraden.

„In vielen Mixed-Teams wurden die Mädels am Berg gezogen“, berichtete Carsten Schneehage über die Besonderheiten dieses Teamwettbewerbs bei unterschiedlichen Partnern. „Wir versuchten es mit Schieben, aber das ging nicht immer. Die anderen verwendeten Seile oder elastische Thera-Bänder. Wir waren leider nicht so clever und hatten nichts dabei, denn ich hätte mich schon gern etwas mehr angestrengt.“ Seine Laufpartnerin Steffani Janko, die allerdings voll gefordert wurde, hatte er erst kurz vorher durch Vermittlung einer Vereinskameradin kennen gelernt.