News

Mountain Marathon über 2 Tage in Garmisch-Partenkirchen (21.-22.07.2018)

Carsten Schneehage (43) vom Bad Dürkheimer Laufclub startete am Wochenende in den Alpen bei Garmisch-Partenkirchen beim OMM (Original Mountain Marathon) Alps 2018, einem zweitägigen Hochgebirgs-Orientierungslauf im Zweierteam mit Alexander Lubina (Anchor Running Crew Duisburg). Die beiden siegten in der schwersten Kategorie mit deutlichem Vorsprung.

Der „Original Mountain Marathon“ hat eine lange Tradition in England und Schottland. Dort treffen sich seit 50 Jahren jeweils bis zu 2.000 Berg- und Orientierungsläufer, um sich der zweitägigen Challenge zu stellen. Inzwischen kamen Rennen in Japan und Island sowie im Alpenraum hinzu. Nach dem OMM Alps 2017 am Achensee in den österreichischen Alpen wurde das Event 2018 erstmals in Deutschland ausgetragen.

Die besondere Herausforderung besteht darin, dass die Übernachtung in freier Natur dazugehört und die komplette Ausrüstung dafür – Zelt, Schlafsack, vollständige Verpflegung, Kocher, Schlechtwetterkleidung, Notfallset – im Rucksack während des gesamten Laufs mitgeführt werden muss. Das regnerische Wetter an diesem Wochenende machte es nicht leichter. „Im Camp wurde zwar Trinkwasser in Kanistern bereitgestellt, aber Wasser zum Duschen oder Waschen gab es nicht. So sind wir komplett eingesaut ins Zelt gekrochen und am zweiten Tag in nassen Klamotten losgerannt“, berichtete Schneehage.

Am ersten Tag waren rund 32 Kilometer Luftlinie mit etwa 2.550 Höhenmetern zu bewältigen und mit Hilfe einer topografischen Karte auf selbst gewähltem Weg oder querfeldein zwölf Kontrollposten im Gelände anzulaufen, wo die Läufer per Chip elektronisch registriert wurden. Moderne Läuferuhren mit GPS-Funktion waren selbstverständlich tabu, nur Karte und Kompass zugelassen. „Es hat alles super geflutscht, wir haben nie suchen müssen“, sagte Schneehage zu ihrer Orientierungsleistung. „Allerdings waren auf der ungewöhnlichen Karte im Maßstab 1:30.000 nicht alle Details drauf, man musste mit Gefühl für das Gelände laufen.“ Das gelang im Gebiet des Wettersteingebirges östlich der Zugspitze bestens, denn beide Teampartner sind seit ihrer Jugend erfahrene Orientierungsläufer. Wobei der 39-jährige Alexander Lubina*) auf eine herausragende Karriere als Spitzenläufer zurückblicken kann. Er war nicht nur Deutscher Meister im Orientierungslauf, sondern auch einer der besten Langstreckenläufer Deutschlands mit einer 10.000-Meter-Bestzeit von 28:29 Minuten. Mit 5:51 Stunden beendeten sie Tag 1 bei Leutasch mit 30 Minuten Vorsprung auf die Nächstschnellsten, einem Team aus Dänemark.

„Am zweiten Tag haben wir den ersten Posten nicht gleich gefunden. Mit uns suchten zehn weitere Teams; er war falsch eingezeichnet“, war sich Schneehage sicher. Durch diese Sucherei – die einen verloren mehr, andere weniger Zeit – verfehlten Schneehage/Lubina mit 4:17 Stunden (für rund 27 Kilometer Luftlinie und etwa 1.220 Höhenmeter von Leutasch im Zick-Zack an Mittenwald und Schloss Elmau vorbei nach Garmisch) die Tagesbestzeit zwar um gerade mal eineinhalb Minuten, das reichte aber zum klaren Gesamtsieg in der Kategorie A der Männer mit nunmehr 37 Minuten Vorsprung vor einem Schweizer Duo. Das Feld war allerdings mit am Ende nur sechs Teams übersichtlich. Ein namhaftes deutsches Trailrunning-Team schied am zweiten Tag nach Postenfehler aus. Die meisten Teilnehmer gingen beim sogenannten Score-OL, der auch für weniger geübte Orientierer geeignet ist, an den Start.

Infos und Ergebnisse auf der Homepage des Veranstalters: https://theomm.de, Ergebnisse siehe auch unter https://theomm.com/results.

*) Anmerkung: Am 22. März 2022 kam Alexander Lubina bei einem tragischen Unfall auf Mallorca ums Leben.