Traditionell wird seit über 600 Jahren am Dienstag nach Pfingsten ein Geißbock vom zuletzt getrauten Ehepaar von Lambrecht nach Deidesheim geführt, um dort versteigert zu werden. Der Bock war einst Tribut für die Weiderechte, die Lambrecht – ohne eigenen Waldbesitz – in Deidesheim genoss. Diese Idee für eine Wanderstrecke aufgreifend, begaben sich am Sonntag 17 LC-Wanderer ohne Geißbock – stattdessen in Begleitung von Hund Lilly – bei herrlichem Sonnenschein auf den 11 Kilometer langen historischen Geißbockwanderweg. Vom Bahnhof Lambrecht ging es zunächst stetig hinauf, und die Rucksäcke waren doch recht schwer, sodass alsbald eine erfrischende Rast eingelegt werden musste. Vorbei am Forsthaus Silbertal wurde die K16 gequert, und über abwechslungsreiche Pfade gelangten die Wanderer hinauf zum Weißen Stich und schließlich hinab ins idyllische Martental, an dessen Ende in der Waldschänke dann nochmals ausgiebig eingekehrt wurde – schließlich mussten die verbrauchten Kalorien dem Körper schnellstmöglich wieder zugeführt werden. Am Parkplatz Mühltal trennte sich die Gruppe. Wer es etwas eiliger hatte oder müde war, stieg in Deidesheim in den Zug, zehn Wanderer zogen den Fußweg entlang des Weinwanderwegs zurück nach Bad Dürkheim vor. Sie wurden mit einer zartrosa erblühten Landschaft im Sonnenschein und herrlichen Ausblicken über die Rheinebene belohnt. Und wie es das Schicksal so wollte: Oberhalb von Deidesheim hatte das Weingut Winterling an diesem Sonntag seinen mobilen Weinprobierstand aufgebaut, sodass die Dürstenden sich nochmals laben und auf den gelungenen Wandertag anstoßen konnten.