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Alpen X 100: Berg-Ultratrail von Seefeld nach Brixen über 160 km und 9.200 Hm (05.-07.08.2015)

Seinen Saisonhöhepunkt und ein Laufabenteuer der besonderen Art erlebte Carsten Schneehage von Freitagabend bis Sonntagmittag beim Alpen X 100, einem neuen Ultratrail über 100 Meilen, also 160 Kilometer nonstop über die Alpen, wobei mehr als 9000 Höhenmeter zu überwinden waren.

Die Strecke führte von Seefeld in Tirol nach Brixen in Südtirol, auf Gebirgspfaden und Wegen zunächst hinunter ins Inntal, hinauf in die Axamer Lizum und über die Berge ins Stubaital, nach Steinach am Brenner und über die Berge nach Gossensass, über die Höhen und das Penser Joch im Auf und Ab schließlich hinunter ins Eisacktal ins Ziel in Brixen. Dabei ging es über acht Berge insgesamt 9200 Höhenmeter hinauf und 9800 Meter hinunter, bei vier langen Anstiegen waren jeweils mehr als tausend Höhenmeter am Stück zu erklimmen.

Der Startschuss fiel am Freitagabend um 22 Uhr in Seefeld – bei Regen. Das Wetter besserte sich zwar im Laufe der Nacht und am Samstag, doch es blieb noch trüb, regnerisch und sehr kühl. Als der 41-Jährige am Samstagabend nach über 23 Stunden das Penser Joch in 2200 Metern Höhe erreichte, hatte er 120 Kilometer und rund 7500 Höhenmeter in den Beinen – und ein hammerhartes Rennen. Inzwischen blies ein eisiger Wind in Sturmstärke, die Beine waren schwer und es ging nur noch mühsam voran. Unter diesen Bedingungen entschloss er sich, das nun folgende lange hochalpine Wegstück mit schwieriger Orientierung nicht bei Nacht und Sturm anzugehen, sondern über Nacht zu bleiben und eine Schlafpause einzulegen. Eine, wie sich zeigte, gute Entscheidung.

Durch die siebeneinhalbstündige Pause bis zum Morgengrauen büßte er zwar elf Plätze ein (von Rang 28 im Gesamtklassement auf Rang 39), aber nach der Nachtruhe und bei zunehmend besserem Wetter fiel das Laufen nun leichter. So machte er auf den abschließenden 40 Kilometern noch neun Plätze gut, legte zum Schluss den sieben Kilometer langen Streckenabschnitt nach der letzten Verpflegung in Tagesbestzeit zurück (der überragende Sieger aus Spanien war hier 50 Minuten unterwegs, Schneehage lief 35 Minuten) und erreichte nach 40:56 Stunden auf Rang 30 und als Zehnter (von 23) der Masterklasse (ab 40 Jahre) das Ziel – relativ frisch und gut gelaunt.

Wie hart und selektiv das Rennen war, zeigt auch die Ergebnisliste: Von 145 gestarteten Männern kamen bis zum Zielschluss nach 47 Stunden (um 21 Uhr) nur 59 in Brixen an, 86 gaben auf, eine Quote von rund 60 Prozent. Davon allein 17 bei den widrigen Bedingungen am Penser Joch, darunter einige Hochkaräter. „Die letzten 40 Kilometer waren einfach nur gut – nach der Schlafpause. Aber am Samstag sind die Beine einfach nicht gelaufen“, so Schneehage. Er sei zwar topfit und gut vorbereitet angetreten, war aber nach eigener Einschätzung zu wenig ausgeruht in das enorm strapaziöse Rennen gegangen. Und er sinnierte: „Wenn ich unter den Top Ten mitlaufen wollte, müsste ich Vollgas rennen. Aber ich habe gemerkt, das ist gar nicht so mein Ding, das tut dann richtig weh auf so langen Strecken. Ich bin mehr der Spaßsportler.“

Alle Infos und Ergebnisse auf der Website des Veranstalters: <link http: www.alpenx100.com _blank external-link-new-window externen link in neuem>www.alpenx100.com, Ergebnisse auch bei <link http: www.datasport.com _blank external-link-new-window externen link in neuem>www.datasport.com, Bericht in der <link http: www.tt.com sport sportintirol _blank external-link-new-window externen link in neuem>Tiroler Tageszeitung online