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Hamperokken Skyrace in Tromsø/Norwegen über 45 km / 4.400 Hm (02.08.2015)

„Was für ein Wahnsinn: Brutale Downhills durch riesige Wackelsteinfelder, luftige Kletterei im 3. Grad (der Alpinskala), Steinschlag, steile Schneefelder mit Fixseil, zig Bachdurchquerungen, aber auch traumhafter Märchenwald mit Federboden. Viel erlebt und vor allem überlebt.“ So fasst Carsten Schneehage sein neuestes Laufabenteuer vom Sonntag zusammen.

Der Wahnsinn hatte einen Namen: Hamperokken Skyrace. Das war der dritte und längste Lauf beim Tromsø Skyrace, einer Trail-Veranstaltung mit drei Rennen zwischen Freitag und Sonntag am Rande von Norwegens größter Stadt im hohen Norden, 350 km nördlich des Polarkreises. Der Lauf über 45 Kilometer und 4.400 Höhenmeter gilt als eines der schwierigsten Rennen der Welt und zählte zur Ultra Skyrunning World Series, einer Reihe von spektakulären Ultratrails rund um die Welt auf fünf Kontinenten. Dementsprechend kamen die Teilnehmer aus allen möglichen europäischen Ländern sowie aus Übersee

Unter Ultratrail, also Trail Running, stellt man sich eigentlich etwas anderes vor. Denn: „Nur sechs Kilometer waren laufbar“ beschreibt Schneehage das Gelände, „dann ging es weglos durch Wälder, teilweise durch wunderschönen Märchenwald, durch Bäche, manchmal bis zum Oberschenkel im Wasser, über Schneefelder, die immer steiler wurden – beim Abwärtslaufen hing zum Glück einmal ein Fixseil im Schnee zum Festhalten –, durch endlose Geröllwüsten und über Felsbrocken, die beim Draufsteigen nachgaben. Und es gab hochgefährlichen Steinschlag.“ Ein großer Steinbrocken sei haarscharf an seinem Laufkameraden vorbeigeflogen, erzählte der 40-Jährige. Außerdem hätten sie miterlebt, wie ein Läufer auf einem hartem Schneefeld ausgeglitten und an ihnen vorbei mit hohem Tempo in die Tiefe gerutscht sei. Es sei aber nicht viel passiert, trotz harter Landung im Geröll.

Höhepunkt der Laufstrecke mit drei Gipfeln im Auf und Ab war die Überquerung des 1404 Meter hohen Hamperokken auf schmalem, luftigen Grat. „Zum Glück haben wir nicht viel gesehen.“ Die dramatischen Tiefblicke direkt hinunter aufs Meer blieben den Läufern bei Nebel und regnerischem Wetter verborgen.

„Der Erlebnisgehalt war extrem hoch. Wir haben an einem Tag praktisch alle Landschaftsformen erlebt, die Norwegen bietet: Vom märchenhaften Wald bis zum extremen Hochgebirge mit Schneefeldern, senkrechtem Fels und Geröllwüsten, von Bächen bis zu Gletscherseen“, resümierte Schneehage. Und meinte zur sportlichen Bilanz: „Ich bin absolut vorsichtig gelaufen, null Tempo, wollte nichts riskieren und ohne Verletzung durchkommen.“ Das ist ihm gelungen. Deshalb ist das Ergebnis zweitrangig: Rang 52 von 146 Gestarteten (davon 111 im Ziel) in 9:28:04 Stunden. 35 Läufer, also rund ein Viertel, gaben auf. Der Sieger, ein Brite, war bereits nach 6:08:41 Stunden im Ziel, die schnellste Frau, eine Schwedin, schaffte die Strecke in 7:09:54 Stunden.

Alle Infos und Ergebnisse auf der Website des Veranstalters: <link http: www.tromsoskyrace.com _blank external-link-new-window externen link in neuem>www.tromsoskyrace.com, Erlebnisbericht von Carsten Stegner in seinem Blog: <link http: blog.pure-run.de abenteuer-noerdlich-des-polarkreises _blank external-link-new-window externen link in neuem>blog.pure-run.de/2015/08/16/abenteuer-noerdlich-des-polarkreises/