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LC-Bergwanderwoche vom 10. bis 16. August 2025 in Zwieselstein/Ötztal

Auch in diesem Jahr stand die Bergwanderwoche des Laufclubs unter einem guten Stern: Diesmal ging es in das Ötztal in Tirol. Wir – das war ein eingespieltes Team von zehn Bergfans, nämlich: Andrea Kost, Hildegard Kohler, Michaela und Steffen Allbach, Ludwig Mesel, Wilhelm Scheidt, Gerd Ester, Georg Tempel sowie Karin und Michael Röper. Auch mit dem Wetter hatten wir Glück: Es war durchgängig sonnig; erst an den beiden letzten Tagen kam eine nachmittägliche Gewitterneigung hinzu. Dank der Erfahrung unseres langjährigen Bergführers Reiner Blöchl konnten wir jedoch unsere Wanderziele alle sicher erreichen, ohne nass zu werden!

10.08.2025: Anreise und Eingehrunde in Zwieselstein. Wie im vergangenen Jahr reisten wir mit privaten PKWs an. Wir erreichten trotz starken Verkehrs am frühen Nachmittag unser Hotel „Gasthof Zwieselstein“ auf 1470 m Höhe, wo uns unser Bergführer Reiner Blöchl schon erwartete. Nach Bezug unserer Zimmer ging es auf die schon traditionelle Eingehrunde: Vom direkt an der Ötztaler Ache gelegenen Hotel folgten wir dieser entlang oberhalb der Kühtrainschlucht in Richtung Sölden. Dank des Schmelzwassers war die Wasserführung eindrucksvoll und der Ausblick in das Ötztal erhöhte noch die Vorfreude auf die vor uns liegende Wanderwoche.

 

11.08.2025: Von Sölden hinauf zur Stallwiesen- und Kleble-Alm (1990 m)
Dank Ötztalkarte konnten wir den öffentlichen Nahverkehr und Bergbahnen kostenlos nutzen, wobei die Bushaltestelle nahe des Hotels ein weiterer Vorteil war. So starteten wir bei herrlichem Wetter von Sölden (1370 m) aus unseren Aufstieg durch schattige Bergwälder hinauf zur Stallwiesenalm auf 1880 m. Diese Talseite gilt als die „stille Seite“ von Sölden, denn hier gibt es keine Bergbahnen und kaum Straßen. Nach einem ersten Picknick ging es weiter auf die kurz oberhalb gelegene Kleble-Alm (1990 m). Diese Alm ist Teil eines kleinen, von Wiesen umgebenen Bergdorfs mit einer Kapelle und erlaubt einen weiten Blick in die Bergwelt oberhalb von Sölden. Nach der Mittagspause stieg der größte Teil der Gruppe über einen nördlich gelegenen steilen Bergweg ab, während der Rest per Bus zum Hotel zurückfuhr.

 

12.08.2025: Von Sölden mit der Gaislachkogelbahn zur Mittelstation (2170 m) und über den Gaislachsee auf den Gaislachkogel (3060 m). Mit dem Bus ging es zur Talstation der Gaislachkogelbahn, die wir bis zur Mittelstation nutzten. Von dort folgten wir zunächst einem breiten Weg südlich nahezu horizontal durch die Almlandschaft. Oberhalb der Heidealm zweigte dann ein steiler Weg hinauf zum Gaislachsee ab, der mit zunehmender Höhe durch verblocktes Gelände führte. Den Gaislachsee erreichten wir auf 2700m; dort verzehrten wir nicht nur unser mitgebrachtes Picknick, sondern kühlten auch unsere strapazierten Füße im kalten Wasser. Unser unerschrockener Bergführer sprang für ein Kurzbad in den See. Es folgte ein steiler Aufstieg zum Gaislachkogel, wo sich die stille Bergwelt in den Trubel einer stark besuchten Gipfelstation der Bergbahn wandelte. Dennoch genossen wir den Gipfelblick in die eindrucksvolle Berglandschaft. Per Bergbahn ging es anschließend zurück zur Mittelstation, von wo aus die einen die knieschonende Abfahrt per Gondel vorzogen und die anderen den Weg durch den Bergwald ins Tal wählten.

 

13.08.2025: Von Obergurgl durch das Gaisbergtal zur hohen Mut (2670 m). Mit dem Bus ging es hinauf nach Obergurgl (1910 m), wo ein Denkmal an die Bruchlandung und Rettung des Höhenballonfahrers Auguste Piccard am 27. Mai 1931 erinnert. Der Ort ist sehr stark durch den Wintersport geprägt und die kurze Sommersaison wird für umfangreiche Bau- und Renovierungsarbeiten genutzt. Zunächst durch Baustellen wanderten wir zum idyllischen Gaisbergtal, wo wir die lange Wanderung entlang des Talbodens hinauf zur Hohen Mut in Angriff nahmen. Dabei hatten wir immer den spektakulären Gaisbergferner und die umliegenden Gletscher vor Augen. Unser Weg führte auch an der Granatenwand vorbei; der Name hat keinen kriegerischen Hintergrund, sondern bezieht sich auf Halbedelsteine, von denen wir aber keine fanden. Hinter der Endmoräne des Gaisbergferners zog der Weg dann steil die Talflanke hinauf, bis wir den Bergrücken zwischen Gaisberg- und Rotmoostal erreichten. Hier machten wir Rast umgeben von weiteren Gurglern Gletschern wie etwa dem Rotmoosferner und dem Wasserfallferner. Auf dem Bergrücken wanderten wir zur Hohen Mut, wo wir einkehrten. Ein Teil der Gruppe nutzte anschließend die Gondelbahn für die Talfahrt bis zur Mittelstation, um von dort zum herrlichen Zirbenwald zu wandern und diesen auf einem Weg mit Info-Tafeln zu erkunden. Die restliche Gruppe stieg auf einem steilen Weg direkt in das Rotmoostal ab und wanderte vorbei an der Schönwiesalm und dem Rotmooswasserfall durch den Zirbenwald  zum vereinbarten Treffpunkt, der Zirbenalm. Von dort war es nur ein kurzer Weg zur Bushaltestelle in Obergurgl. In knapp 8 Stunden hatten wir eine Distanz von über 17 Kilometern und 870 Höhenmetern im Auf- und Abstieg überwunden.

 

14.08.2025: Von der Windachalm (1960 m) zum Brunnenkogelhaus (2740 m) und zurück. Bei strahlendem Sonnenschein nahmen wir zunächst den Bus nach Sölden und weiter hinauf zur Windachalm. Diese Straße ist steil, mit engen Kurven für den üblichen Verkehr gesperrt und den Magen eine Herausforderung. Entsprechend konnten nur kleinere Busse eingesetzt werden; wegen des starken Andrangs waren aber gleich zwei notwendig. Wir folgten dem Bach das Windachtal hinauf, um diesen nach kurzer Zeit zu überqueren. Ein steiler Pfad ging zunächst durch den Bergwald, dann durch niederes Gesträuch mit vielen leckeren Blaubeeren, durch Almwiesen und schließlich über steile Schutthalden, die teilweise mit Ketten versichert waren, zum Brunnenkogelhaus hinauf. Von hier hat man einen spektakulären Blick in das Gurgler Tal und das Venter Tal aber auch auf Bergriesen wie die Wildspitze, die Stubaier Wildspitze, das Zuckerhütl, die Sonnenklarspitze und die Ramolspitze mit ihren Gletschern. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt; allerdings veranlasste uns die zunehmend unsichere Wetterlage zum zügigen Abstieg. Der Regen setzte jedoch erst deutlich nach unserer Heimkehr ins Hotel ein.

 

15.08.2025: Rotkogelhütte, Aufstieg zum Schwarzsee (2800 m) und Imbiss auf der Gampe Alm. Wegen der zunehmend unsicheren Wetterlage richteten wir unser Programm für den letzten Wandertag auf Flexibilität aus. Nach der Busfahrt nach Sölden ging es mit der Gaislachkogelbahn bis zur Mittelstation. Von dort wanderten wir in nördlicher Richtung zunächst durch Almen und später durch Bergwald leicht abwärts bis zur Talstation der Langeggbahn. Mit dieser erreichten wir die Rotkogelhütte auf 2660 m, von wo aus wir einen eindrucksvollen Blick auf die Hochsöldener Bergwelt mit dem Rettenbach- und dem Tiefenbachgletscher hatten. Nach dem Aufstieg über eine verblockte Bergflanke erreichten wir den Schwarzsee, der durch seine Ausmaße wie durch seine dunkle Färbung beeindruckt. Nach Rückkehr zur Rotkogelhütte nahmen wir die Langeggbahn bis zur Talstation und wanderten zur nahe gelegenen Gampe-Alm. Wegen des Feiertags „Mariä Himmelfahrt“ herrschte dort Hochbetrieb mit drangvoller Enge und Musik. Dennoch bekamen wir dort unsere Stärkung, bevor wir den Rückweg ins Tal antraten. Ein Teil wanderte, der andere fuhr per Taxi ins Tal nach Sölden. So blieben wir auch an diesem Tag von Unwetter verschont. Unserem Bergführer sind wir für das abwechslungsreiche Programm und die umsichtige Führung sehr dankbar, die jedem eine aktive Beteiligung ermöglichte.

 

16.08.2025 Rückweg in die Pfalz. Um dem für diesem Tag angekündigten starken Reiseverkehr auszuweichen, brachen wir bereits um 6 Uhr auf; dabei waren wir dankbar, dass unser Hotel bereits um 5:30 Uhr ein Frühstück bereitgestellt hatte. Die Pfalz erreichten wir ohne weitere Probleme gegen Mittag, fast ohne Stau aber mit Gewitter und Starkregen am Fernpass. Damit endete unsere gelungene und eindrucksvolle Bergwanderwoche – auf die Neuauflage im kommenden Jahr freuen wir uns schon jetzt. Die Planung dazu ist bereits angelaufen, wobei wir uns jederzeit über Verstärkung freuen!