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Auf Laufpfaden zu Neuem und Altem in und um Freinsheim – Tageswanderung des LC Bad Dürkheim (28.04.2019)

Der Wetterbericht hatte Dauerregen vorausgesagt, doch tatsächlich sah der Himmel über Bad Dürkheim und Freinsheim am Sonntagmorgen gar nicht so schlecht aus, sodass sich immerhin 11 Wanderlustige vom Laufclub, allesamt eher „ältere Semester“, um kurz nach 10 Uhr am Freinsheimer Bahnhof einfanden, um unter Führung von Klaus Tischendorf Freinsheim und Umgebung zu erkunden. Der Weg führte zunächst durch die Weinlage „Schwarzes Kreuz“ zum Neubau des Weingut Rings – architektonisch sehr sehenswert mit unterirdischem Keller – welches an diesem Tag jedoch leider nur von außen besichtigt werden konnte.

Weiter ging’s über den Friedhof-Sattel, wo sich den Lebenden ein herrlicher Blick auf den Haardt-Rand und die Rheinebene offenbart. Und da man schon einmal vor Ort war, wurde dem Grab des 2002 verstorbenen Gründungsmitglieds Hans Reuschel natürlich auch ein Besuch abgestattet. Zurück im Städtchen schlenderte die Gruppe entlang des Stadtmauerrundwegs, durch den Retzerpark und weiter zum Barockgarten, wo es ein Gartenhaus aus dem Spätbarock zu bewundern gab.

Nach Verlassen der Ortschaft in Richtung Norden verdunkelte sich der Himmel und ein kurzer kräftiger Regenguss gab all jenen Recht, die vorsorglich Regencape und Regenschirm in den Rucksack gepackt hatten. Das Nass von oben tat der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch: „Bei schönem Wetter wandern kann ja jeder“. Nach Querung des Sauborngrabens war um die Mittagszeit denn auch der „Musikantenbuckel“ erreicht, ein vom Freinsheimer Weingut Reibold liebevoll gestaltetes Areal mit Skulpturen, ein paar Hühnern, schöner Aussicht und trockenen(!) Sitzplätzen, wo die Wanderer sogleich Quartier bezogen und ihr Picknick auspackten.

Nach ausgiebiger Rast zog die Gruppe weiter und erreichte nach Querung eines weiteren kleinen Grabens eine auf dem Hügel errichtete Tempelanlage mit einem spätrömischen Steinsarkophag, welcher neben vier weiteren Exemplaren bei Flurbereinigungsarbeiten 2006 entdeckt worden war. Auf dem erläuternden Schild stand zu lesen, dass dort eine Frau beigesetzt worden war – mit mehreren Trink-Gefäßen als Grabbeigaben, also bestens ausgestattet für den Weg ins Jenseits, wie Marion Schwarz befand.

Einen letzten „Boxenstopp“ legte die Gruppe am „Weingarten Weinblick“ nahe Dackenheim ein, wo einiges Anschauungsmaterial zum Thema Weinbau aufgebaut ist. Als „Mann vom Fach“ erläuterte Ludwig Mesel spontan den „Kammertbau“, eine traditionelle Art der Reberziehung mithilfe eines Gerüstes, für das früher häufig Kastanienholz verwendet wurde. Mit diesem neugewonnenen Wissen machte sich die Gruppe auf den Rückweg zum Bahnhof Freinsheim. Von dort aus zogen einige noch weiter zum Weinfest in Kallstadt, um nach 15 Kilometern mit so vielen Gräbern und Gräben einen zünftigen Abschluss zu zelebrieren. Danke, lieber Klaus Tischendorf, für diese interessante und schöne Tour.