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39. GutsMuths-Rennsteiglauf in Thüringen (21.05.2011)

Bestzeit beim Jubiläumslauf: Bei seinem zehnten Start über die Supermarathon-Distanz beim Rennsteiglauf im Thüringer Wald lief Carsten Schneehage vom Bad Dürkheimer Laufclub eine neue persönliche Bestzeit und blieb erstmals unter sieben Stunden.

Eigentlich fühlte sich der 36-jährige Ultra-Langstreckenläufer noch nicht in guter Lauf-Form. Denn nach einer langen Wintersportsaison hatte er noch nicht so viele Trainingskilometer in den Beinen wie sonst um diese Jahreszeit. Deshalb ging er am frühen Samstagmorgen die lange und schwere 72,7-km-Strecke von Eisenach nach Schmiedefeld mit Respekt an. Diese längste Strecke im umfangreichen Laufangebot des größten Landschaftslaufs Mitteleuropas führte wie üblich auf dem Rennsteig, dem Höhenweg des Thüringer Waldes, entlang. Im stetigen Auf und Ab sammelten die Läufer dabei 1470 Höhenmeter bergauf – nach Angabe des Veranstalters; die Höhenmesser einiger Läufer zeigten deutlich höhere Werte – und 970 Meter bergab, wobei der höchste Punkt in 970 Meter Höhe lag.

Die ersten 45 Kilometer lief er „gemütlich“ und begleitete seine Freundin. „Dann habe ich gemerkt, dass sieben Stunden noch im Bereich des Möglichen liegen und habe alles auf eine Karte gesetzt“, berichtete er. Ständig auf der Überholspur, kämpfte er sich Platz um Platz nach vorn und lief auf den letzten 20 Kilometern die viertschnellste Zeit unter den mehr als 2000 Teilnehmern, nicht viel langsamer als der Gesamtsieger. Während die rundum aufziehenden Gewitter die Läufer bis dahin weitgehend verschont hatten, wurde es zum Schluss doch noch nass. Drei Kilometer vor dem Ziel in Schmiedefeld empfingen Schneehage Blitz und Donner und Platzregen. „Das war das Zeichen, noch einmal Vollgas zu geben, ohne Rücksicht auf Verluste“, gab er zu Protokoll, nachdem er in 6:55:40 Stunden die Ziellinie überquert hatte, rund acht Minuten schneller als im Vorjahr. Das bedeutete Platz 143 unter allen 2011 Teilnehmern auf dieser Distanz und den 25. Rang von 118 in der Klasse M35.

Der GutsMuths-Rennsteiglauf ist benannt nach Johann Christoph Friedrich GutsMuths, der von 1759 bis 1839 lebte und sich einen Namen als Sportpädagoge machte. Der Lauf wurde 1973 von Orientierungsläufern ins Leben gerufen, die mit Karte und Kompass durchs Gelände navigierten und ihre Trainingsstrecken verlängern wollten. Später wurde er zur größten Breitensportveranstaltung der DDR und bekam Kultstatus; Volksläufe wie in Westdeutschland gab es in Ostdeutschland nicht. An diesem Landschaftslauf, der als Sternlauf mit verschiedenen Startorten und verschiedenen Streckenlängen aber demselben Ziel in Schmiedefeld konzipiert ist, nehmen seit Jahren jedes Mal rund 15.000 Läufer, Walker und Wanderer teil.

Infos und Ergebnisse siehe<link http: www.rennsteiglauf.de _blank external-link-new-window externen link in neuem> www.rennsteiglauf.de