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Berlin-Reise des LC vom 19. bis 22.06.2014

Einen echten Höhepunkt des LC-Jahres bildete am verlängerten Fronleichnams-Wochenende die Reise nach Berlin mit rund 30 Teilnehmern. So facettenreich wie die Stadt, so unterschiedlich waren auch die Eindrücke der Teilnehmer, von denen einige der Hauptstadt an der Spree zum ersten Mal einen Besuch abstatteten. Wilfried Würges berichtet:   

Die Berlinfahrt, organisiert von Wolfgang Schantz, bot einiges: Mit unserem Hotel präsentierte sich gleich der erste Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes. Das Park Inn am Alexanderplatz ist das höchste bewohnte Gebäude Berlins. Sogar beim Duschen konnten die Teilnehmer von ihren gläsernen Kabinen in den Zimmern durch die Panoramascheiben dem Bürgermeister in das Rote Rathaus gucken oder das Treiben auf dem Alex beobachten.  Gemeinsame Höhepunkte waren der Besuch im Bundestag, die Stadtrundfahrt und der Besuch in Potsdam. Daneben blieb Zeit für die individuellen Highlights: für Theater- und Konzertbesuche, das Mitfiebern auf der Fan-Meile, die Riesenstimmung beim Besuch der CSD-Parade. Und eine Läufergruppe hatte morgens zwischen 6.00 Uhr und 7.00 Uhr sogar das ansonsten übervolle Berlin für sich allein. Ebenfalls einen Höhepunkt bildete die Fahrkunst unseres Fahrers Karl-Heinz: Trotz der vollen Straßen entdeckte er immer schnelle Spuren, ungewöhnliche Abkürzungen und leere Parkplätze – kurz: "Der hat wat uff de Fanne."

Ein Einblick ins "Tagebuch" von Wolfgang Schantz offenbart Folgendes:

Pünktlich wie immer verlassen wir am Fronleichnamsmorgen um 7:00 Uhr Bad Dürkheim in Richtung unserer Hauptstadt. Strecke: ca. 650 km, das bedeutet, inklusive einiger Pausen sollten wir gegen 15:00 Uhr, spätestens aber um 16:00 Uhr dort ankommen - soweit die optimistische Theorie unseres altbewährten Fahrers Karl-Heinz. Wir sind dank vieler Baustellen schließlich – so unpünktlich wie noch nie – kurz vor 19:00 Uhr im Hotel. Nach dem gemeinsamen Abendessen hat jeder den Abend für sich, was sehr unterschiedlich genutzt wird. Am Freitag geht’s zunächst mit dem Bus zum Reichstag. Wir haben dort einen sehr informativen Vortrag auf der Besuchertribüne, anschließend noch ein Gespräch mit einer Mitarbeiterin „unseres“ Bundestagsabgeordneten Dr. Schindler. Danach besichtigen wir die Reichstagskuppel. Die Informationen dazu kommen jeweils aus einem tragbaren Guide.

Die Mittagspause wird wieder sehr individuell genutzt, danach treffen wir eine sehr nette Reiseführerin, die unseren Bus kreuz und quer durch den chaotischen Verkehr lotst. Unterwegs erhalten wir viele Informationen über Bewohner, Bauwerke, Stadtviertel und über die wechselvolle Geschichte unserer Hauptstadt. Die Spuren der Teilung sind auch nach fast 25 Jahren noch an vielen Stellen zu entdecken. Der ehemalige Verlauf der Mauer ist durch eine Doppelreihe Pflastersteine gekennzeichnet, an vielen Stellen zum Denkmal aufgestellte (oder stehen gelassene) Mauerreste sind stumme Zeugen einer sicher nicht leichten Zeit für die Berliner, besonders nicht für die auf der östlichen Seite.

Nach dem gemeinsamen Abendessen geht es wieder sehr individuell zu: es gibt Fußball-WM irgendwo auf einer Großleinwand, Relaxen in der Hotelbar, Shoppen oder Kneipenbummel.

Am Samstagmorgen handeln wir noch ein Paar Punkte Stadtrundfahrt ab, die am Vortag einfach wegen des immensen Verkehrsaufkommens ausfallen mussten. Danach geht’s durch den Grunewald, entlang von Spree, Havel und Wannsee nach Potsdam. Nach einer kleinen Rundfahrt machen wir einen Spaziergang um den Cecilienhof (wir erinnern uns an die Potsdamer Konferenz und die gleichnamigen Verträge, die hier geschlossen wurden). Weiter geht’s nach Sanssouci, dem weltberühmten Schloss des Preußenkönigs Friedrich II. Wir flanieren die weit ausladenden Stufen hinunter und treffen wieder unseren Bus. Gegen 14:00 Uhr sind wir zurück am Hotel. Der Nachmittag wird wiederum sehr individuell genutzt, der Abend steht im Zeichen von Konzert, Theater, Revue und der Fußball-WM – auf der Fan-Meile am Brandenburger Tor oder einem Großbildschirm irgendwo in einer Kneipe oder auf dem Platz davor (wir erinnern uns an ein munteres Spiel gegen Ghana, das letztlich 2:2 endete).

Am Sonntagmorgen nach dem Frühstück brechen wir dann zur Heimreise auf. Wegen zahlreicher Baustellenstaus und kleinerer Unfälle unterwegs sind wir auch hier wieder fast genau 12 Stunden unterwegs. So kommen wir trotz alledem gut gelaunt um 21:00 Uhr in Bad Dürkheim an.

Hinter uns liegen vier Tage mit vielerlei Eindrücken. Die Highlights waren sicher der Besuch des Reichstagsgebäudes inklusive der beeindruckenden Kuppel und natürlich Potsdam mit den zwei geschichtsträchtigen Bauwerken. Kleine Eigenheiten Berlins, wie die im Stadtgebiet verteilten Mauerreste oder die überall zu findenden Graffitis, das Nebeneinander von stilgerecht renovierten Prachtbauten, topmodernen neuen Gebäudekomplexen und teilweise ziemlich heruntergekommenen und schäbigen Plattenbauten aus der DDR-Vergangenheit gibt es vermutlich nirgendwo krasser zu erleben. Brodelnder Verkehr wie auf dem Potsdamer Platz, Gewusel vieler Menschen aus vielen Kulturen gespickt mit Gauklern, politischen Rednern und Currywurstverkäufern mit Bauchladen-Grill wie auf dem Alexanderplatz zeigen das lebendige Berlin. Und dann gibt es wiederum mitten in der Stadt recht stille Oasen, wie beispielsweise am Holocaust-Mahnmal oder in den Hackeschen Höfen mit kleinen Geschäften, Manufakturen, Cafés und Kneipen. 

Fazit: Berlin war unbedingt eine Reise wert.....