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„Rund ums Revier“ – der Laufclub radelt. Die Radtourenwoche vom 17.–23.06.2013

„Eine Rundfahrt im Ruhrgebiet – viele grüne Oasen am Rande einer sich wandelnden Industrieregion“. So die Reisebeschreibung. Sehr viel Grün, in Form von Feld, Wald und Wiesen. Dazwischen Pferde, Kühe, Schafe, Hühner, Enten und Gänse. Bei so viel Landleben spielt die Industrie nur noch eine Nebenrolle. Wenige Werke der Kohle-, Chemie- und Stahlindustrie sind noch in Betrieb, von Zeit zu Zeit weisen ausgediente Schornsteine und Fördertürme auf ehemalige Werke und Zechen hin. Zahlreiche oft denk-malgeschützte Bauwerke dienen kulturellen Zwecken, aus Bahntrassen wurden Radwege. Flüsse wie Ruhr, Lippe und Emscher sind mittlerweile sehr sauber, die Seen, zu denen sie an einigen Stellen aufgestaut sind, eröffnen den Bewohnern dieses Ballungsgebietes viele Erholungs- und Sportmöglichkeiten.

Das Tagebuch:

17. Juni, Bad Dürkheim – Duisburg.

Abfahrt 7:00 Uhr, pünktlich wie immer starten 17 Radler/innen mit bewährten Bus- „Piloten“ zur Radtourenwoche. Erstes Ziel ist Duisburg. Nach zweistündiger Rundfahrt durch Europas größten Binnenhafen Zimmerbezug und vor dem Abendessen noch ein Stadtbummel.

18. Juni, Duisburg – Hattingen, 75 km.

Noch vor 9:00 Uhr geht’s zum ersten Mal auf die Fahrräder. Auf dem RRG (Rundkurs Ruhrgebiet) vorbei an Oberhausen, Mühlheim und Kettwig nach Werden. Nach dem Picknick am Südufer des Baldeneysees entlang über Kupferdreh und Steele nach Hattingen. Das heutige Ziel liegt einige Kilometer außerhalb und erfordert noch einmal gehörige Anstrengungen über einen recht steilen Berg. Ein wenig entschädigt das nette Landhotel im Grünen. Tagsüber unter wolkenlosem Himmel gefühlte 40°C.

19. Juni, Hattingen – Unna, 72 km. (Gesamt 147 km)

Der Hochsommer kann schon um 8:30 Uhr bei der Abfahrt erahnt werden. Zuerst zurück an die Ruhr nach Hattingen. Von da über Herbede, vorbei an Witten und Wengern, nach Wetter. Dort Picknickpause, anschließend Abkühlung in der Abteikirche. Kurz vor Schwerte endlich der ersehnte Biergarten beim Kanu-Verein-Clubhaus. Kaum angekommen ein mächtiges Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturm.

Ab Schwerte geht‘s dann mit dem Zug nach Unna.

20. Juni, Unna – Lünen, 64 km. (Gesamt 211 km)

Durch ländliche Gegend geht’s  über Rhynern nach Hamm. Dort wird die Lippe bzw. der Datteln-Hamm-Kanal erreicht. Ein Gewitter zieht auf. Glücklicherweise kann eine breite Straßenbrücke als Unterstand dienen. Es blitzt und donnert, es schüttet wie aus Kübeln und der Regen peitscht fast waagerecht unter der Brücke hindurch, eine heftige Sturmböe wirft einige Räder um. Nach etwa einer halben Stunde ist der Spuk vorbei, es tröpfelt nur noch und es kann weitergehen. Kurz vor Lünen zeigen entwurzelte Bäume und abgerissene Äste, dass es hätte gefährlich werden können! In der Stadt selber hat es so stark geregnet, dass eine Unterführung vollgelaufen ist und ein Auto darin feststeckt.....eine willkommene Teststrecke für ein E-Bike.

21. Juni, Lünen – Haltern am See, 60 km. (Gesamt 271 km)

Abfahrt wieder um 8:30 Uhr. Durch ein schönes Waldgebiet geht’s  zuerst nach Waltrop, dort ein kurzer Stopp am denkmalgeschützten Zechengebäude. Weiter geht’s, unterbrochen von einer improvisierten, aber professionell durchgeführten Fahrradreparatur, zum historischen Schiffshebewerk Henrichenburg. Von da am Kanal entlang nach Datteln zur Mittagspause. Richtung Kanalkreuz am Wesel-Datteln-Kanal entlang wird gegen 18:00 Uhr das schön am See gelegene Hotel in Haltern erreicht.

22. Juni, Haltern – Wesel, 70 km. (Gesamt 341 km)

Nach dem Verlassen der Stadt geht’s meistens durch dichten Wald, Richtung Dorsten nach Schermbeck – aber dort gibt’s nichts zu essen. Einige Kilometer weiter, außerhalb Damm, gibt es dann auf windiger Terrasse gegen 14:00 Uhr endlich ein gutes Mittagessen. Gegen den Wind, durch Feld, Wald und Flur geht es weiter nach Wesel. Das Hotel, direkt am Rhein gelegen, wird gegen 17:00 Uhr erreicht.

23. Juni, Wesel – Oberhausen, 50 km. (Gesamt 391 km)

Zur letzten (Halb-)Etappe der Tour haben es einige Radler vorgezogen, „den Bus zu nehmen“.

Die Mehrheit hat sich entschieden, nach Oberhausen zu radeln. So geht’s nach dem Frühstück auf der Rhein-Route nach Süden. Bei starkem Gegenwind, meist von schräg vorne, wird kurz nach Dinslaken in Richtung Oberhausen abgebogen. Ab da führt der Weg, oft mit angenehmem Rückenwind, teilweise an der Emscher entlang zum großen Parkplatz am Gasometer. Nach dem Verladen der Räder gibt’s noch ein Mittagessen im Café nebenan.

Nach ruhiger Fahrt ist gegen 19:00 Uhr Bad Dürkheim erreicht und die schöne Radtour ist zu Ende.

Es wäre schön, wenn in zwei Jahren eine solche Radtourenwoche wieder zustande käme. Mitradelwillige melden sich bitte beim Vorstand, Tourenvorschläge werden auch gerne angenommen.