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Marsliden Seven Summits in Nordschweden über ca. 41 km / 2800 Hm (08.08.2020)

Zum zweiten Mal während seines Urlaubs suchte Carsten Schneehage vom Bad Dürkheimer Laufclub eine besondere sportliche Herausforderung: Er startete in Nordschweden beim Marsliden Seven Summits, einer Kombination aus Bergmarathon und Orientierungslauf, und lief auf selbst gewählter, etwa 41 Kilometer langer Route fast nur weglos über sieben Gipfel.

Der Lauf führte vom kleinen Ort Marsliden in Schwedisch-Lappland über alle sieben Gipfel im Bergland des Marsfjäll, die höher sind als 1000 Meter. Der höchste Punkt lag am Marsfjället, dem sechsten Gipfel, auf 1589 Meter Höhe. Am Ende zeigte Schneehages Läuferuhr neben 41 Kilometern rund 2800 Höhenmeter an, die er im Anstieg bewältigt hatte. Die Strecke: unmarkiert, jeder konnte also laufen, wo er meinte, dass es am besten geht. Der Veranstalter stellte lediglich eine Karte zur Verfügung sowie einen GPS-Track der kürzesten möglichen Laufstrecke, den sich die Läufer auf ihre GPS-fähige Läuferuhr laden konnten. Nur ein paar Kilometer am Anfang und am Ende verliefen auf Pfaden, ansonsten ging es querfeldein durch die Wildnis. Zum Nachweis mussten die Läufer auf jedem Gipfel ihre Position per Handy senden. Auch für die Unterwegsverpflegung war jeder selbst verantwortlich. Das hieß, an Quellen und Bächen Wasser schöpfen, um den Trinkwasservorrat wieder aufzufüllen.

„Das war Abenteuer pur“, berichtete der 45-Jährige. „Ein sehr intensives Erlebnis, sich siebeneinhalb Stunden nur auf die Strecke, den Boden und jeden Schritt zu konzentrieren und zu überlegen: wo trete ich hin? Das war echt cool. Am Anfang ging es auf einem Pfad in den Wald hinein, doch der endete bald. Da habe ich mich im Dickicht gleich mal festgelaufen, die Hose zerrissen und bin auf allen Vieren unter den Ästen hindurchgekrochen, um aus dem ‚Urwald‘ herauszukommen.“

Bereits vor einem Jahr hatte Schneehage hier teilgenommen, aber damals wegen Nebels von der Landschaft wenig gesehen. In diesem Jahr war die Sicht gut, „aber es war trotzdem nicht einfacher“, sagte er. „Man rennt durch ein Gelände, in das man freiwillig nicht hineinlaufen würde.“ Dementsprechend war der Materialverschleiß in dem unwegsamen, steinigen Gelände beträchtlich: „Ich habe mir extra für diesen Lauf spezielle, robuste OL(Orientierungslauf)-Schuhe gekauft, die kann ich jetzt wegwerfen.“ Auch seine Beine waren am Ende zerkratzt und blutig und voller Mückenstiche.

Schneehage schaffte die Gipfeltour in 7:22 Stunden, acht Minuten schneller als im Vorjahr. Das war der achte Platz von 28 Teilnehmern, die das Ziel im Zeitlimit erreichten. Der Sieger stellte mit 5:28 Stunden einen neuen Rekord auf, die Letzten waren knapp 12 Stunden unterwegs. Für die Langstrecke – daneben gab es noch eine Kurzstrecke über drei Gipfel – war die Teilnehmerzahl auf 50 beschränkt; es traten aber, eventuell coronabedingt, nicht alle Gemeldeten an. Das Ziel lag übrigens direkt am Wasser: Statt Dusche war Baden im See angesagt. Das war auch schon vor Corona so.

Infos, Ergebnisse und Fotos auf der Facebookseite des Veranstalters: www.facebook.com/MarslidenSevenSummits/