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Tagesradtour des LC: Von Bad Dürkheim nach Eisenberg zur Erdekaut und zurück über die Lindemannsruhe (12.07.2020)

„Endlich!“ „Und was für ein Wetterchen!“ Die Sonne strahlte mit den Gesichtern um die Wette, als sich am vergangenen Sonntagmorgen um 9 Uhr die ersten zehn Radfahr-Begeisterten vom Laufclub am Wurstmarktplatz einfanden, um die coronabedingt ausgefallene Tagesradtour vom April nachzuholen. Gerhard Dembek hatte eine durchaus anspruchsvolle Route ausgetüftelt. Via Ungstein und Kallstadt (wo zwei weitere Radler in die Tour einstiegen) ging es über Herxheim (hier warteten nochmals zwei Fahrräder) nach Grünstadt und entlang des Barbarossa-Radweges durch blühende Wiesen Richtung Eisenberg, um in der Erdekaut die verdiente Mittagsrast einzulegen.

Die Erdekaut ist ein ehemaliges Ton- und Sandgrubengebiet, wo bis Ende der 1990er Jahre bis in ca. 50 Metern Tiefe noch grüne Tone abgebaut wurden. Nach der Aufgabe der Gruben entstand hier ein einmaliges Landschaftsschutzgebiet mit seltenen Tieren und Pflanzen – ein idyllisches Plätzchen für ein ausgedehntes Picknick also.

Frisch gestärkt begann nun der anspruchsvollere Teil der Tour, als es galt, die Steigung hinauf nach Wattenheim zu bezwingen. Von den 14 Fahrrädern hatten lediglich drei Elektroantrieb, die gegenüber dem „Bioantrieb“ mit Muskelmasse nun ihre Vorteile ausspielen konnten. Beschwingt ging es durchs wunderschöne Amseltal hinab nach Altleiningen, wo sich zwei Teilnehmer verabschiedeten, um die kraftschonendere Variante via Kleinkarlbach zurück nach Bad Dürkheim unter die Räder zu nehmen.

Die verbliebenen 12 Pedalritter durften nun beweisen, ob sie ihre Kräfte gut eingeteilt hatten, denn nun sollten weitere knapp 200 Höhenmeter hinauf zum Forsthaus Lindemannsruhe bewältigt werden. Die bis nach Höningen relativ moderate Steigung wird im weiteren Streckenverlauf durchaus mal kräftig, und an den wenigen Gefällpassagen verliert man immer wieder an Höhe. Alle Teilnehmer bewältigen die sportliche Herausforderung jedoch mit Bravour – vorneweg der bald 85-jährige Ludwig Mesel. Der betagteste Teilnehmer war auch mit dem wohl dienstältesten Fahrrad unterwegs, bei dem von einstmals sieben nur noch drei Gänge funktionierten und die Kette nicht immer dort einrastete, wie es sich der Erfinder der Antriebsart dereinst ausgedacht hatte. „Darf ich fragen, wie alt Sie sind“, wollte ein erstaunter Passant wissen, der den souveränen Einlauf des klapprigen, aber treuen Gefährts am Forsthaus beobachtet hatte und dann kaum glauben konnte, wie viele Lenze sein Fahrer zählte.

Inzwischen war auch der Rest der munteren Truppe eingetroffen, und das Glück war den Radlern hold, denn sie ergatterten noch zwei benachbarte freie Tische und ließen sich zum Abschluss die Wein- und Saftschorle schmecken, die Wolfgang Krapp flugs herbeigezaubert hatte. Dankeschön, lieber Wolfgang! Großen Dank auch an Gerhard Dembek für die Ausarbeitung und Leitung dieser schönen Radtour.